Shu Punkte am Pferd

Akupressur für Pferde Teil 1

Akupressur für Pferde ist ein wichtiger Baustein in der Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin am DIPO. Als Teil der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) ist es eine ganzheitliche Betrachtung des Pferdes und basiert auf einer Jahrtausend alten Tradition. Psychische und körperliche Gebrechen werden im Zusammenhang betrachtet. 

Mit dem Kurs Akupressur I bin ich Ende März 2021 in die Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin gestartet. Es war einfach toll, endlich wieder Kontakt zu anderen Menschen zu haben, die dasselbe Interesse teilen.

Natürlich, wir mussten Maske tragen, Abstand halten etc. Corona war allgegenwärtig und das Einhalten des Hygienekonzepts wichtig!!

Ich habe bereits vor der Ausbildung einige Seminare zum Thema Akupressur und Phytotherapie (Chinesische Kräuter) besucht. Super spannend! Dadurch habe ich bei meiner Stute Danny schon viele gute Erfahrungen mit Akupunktur durch erfahrene Therapeuten und auch durch Akupressur gemacht, daher war ich sehr gespannt, nun noch mehr darüber zu lernen.

Das Seminar war zweitägig und ging mit einer theoretischen Einführung in die TCM los, gefolgt von vielen Praxiseinheiten:

Tag1: Einführung, Augenakupressur, YIN-YANG Ausgleich, SHU-Punkte

Die Akupressur ist eine alte Heilkunst, die durch sanfte Stimulierung durch z.B Zeigefinger, Daumen, Handfläche etc. ausgeführt wird. Dabei wird versucht das Gleichgewicht der gestörten Energiebahn (Meridian) wieder herzustellen. Meridiane sind die Energieleitbahnen im Körper. Für mich sind die 12 Hauptmeridiane wichtig. Auf diesen liegen die meisten Akupunkturpunkte.

Vor jeder Akupressur muss sich der Therapeut selbst soweit wie möglich ins Gleichgewicht bringen, sich entspannen und das Qi im eigenen Körper aktivieren. Es sollte immer an einem ruhigen stressfreien Ort durchgeführt werden.

Nach der Einführung in die Theorie und der Beruhigungspunkte am Kopf, ging es mit der Praxis am Pferd weiter. Üben, üben, üben!

Aber warum und wann sollte die Akupressur angewendet werden?

  • Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparates: Lahmheiten, Steifheiten, Rittigkeitsproblemen (äußere Erkrankungen)
  • Bei psychischen Störungen und Verhaltensveränderungen
  • Zur Prophylaxe und Unterstützung
  • Zur Leistungsoptimierung
  • Zur Nachsorge

Am bekanntesten ist der Yin-Yang Ausgleich. Hierzu werden drei Punkte am Kopf nacheinander akupressiert. An dem jeweiligen Meridianpunkt übt der Therapeut leichten Druck, kreisförmig, im Uhrzeigersinn, für ca. 30-60sec aus.

Akupressur am Pferd

Zusätzlich gibt es rund um das Auge verschiedene Punkt, um das Pferd zu beruhigen und zu unterstützen. Wir haben die fünf wichtigsten Punkte rund ums Auge gelernt.

Die Unterschiede zwischen diagnostischen und therapeutischen Punkten war ein weiterer Schwerpunkt am 1. Tag. Im zweiten Praxisteil haben wir die diagnostischen Punkte, die so genannten Shu-Punkte, entlang des Blasen Meridians am Pferderücken gefühlt. Das tolle am DIPO ist, dass uns in jedem Praxisteil verschiedene Pferde mit Therapeuten zum Fühlen zur Verfügung stehen. So bekomme ich ein gutes Tastgefühl an den unterschiedlichen Pferdetypen. Die Praxisanleiter an den verschiedenen Pferden hatten gute Tipps zum Fühlen/Tasten.

Blasen Meridian

Tag 2: Theorie (Organuhr, Pferdetypen, therapeutische Punkte

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf den therapeutischen Punkten. D.h, nachdem ich durch abtasten der Shu-Punkte (Zustimmungspunkte) an der Kruppe und am Rücken des Pferdes Überempfindlichkeiten bzw. Störungen ertastet habe und das Pferd eine Reaktion zeigt, kann durch die Akupressur von therapeutischen Punkten dem Pferd geholfen werden. Die Akupressur regt die Selbstheilung an und lindert Schmerzen.

In der Praxis konnte ich wieder an verschiedenen Pferden unter toller Anleitung die gelernten therapeutischen Punkte erfühlen.
Praxis ist einfach das A und O in der Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin!!!!

Und es macht irre Spaß Aber nach den zwei Tagen voller Input war ich richtig platt. Trotzdem freue ich mich jetzt schon total auf den zweiten Teil im Oktober und das Üben am eigenen Pferd.

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