Wow, wow, wow … 4 super intensive, anstrengende und zugleich tolle Tage liegen hinter mir. Das große ganze Thema der Pferdephysiotherapie nimmt immer mehr Gestalt an. Die Bedeutung der Anatomie, die Zusammenhänge von Knochen, Gelenken, Sehnen & Muskeln wird immer klarer. Insgesamt setzen sich die Puzzelteile der vorherigen Module immer mehr zu einem Gesamtbild zusammen. Es wird immer verständlicher und selbstverständlicher.
Was habe ich vier Tage lang am DIPO gemacht?
Es war sehr, sehr viel Input. In der Theorie ging es mit der funktionellen Anatomie der Vorder- und Hinterbeine weiter. Also konkret Osteologie (Knochen- und Gelenklehre) und Myologie (Muskellehre) von:
- Schultergelenk und Schulterblatt
- Karpalgelenk/Vorderfußwurzelgelenk
- Fesselgelenk, Krongelenk & Hufgelenk
- ISG
- Hüftgelenk, Knie & Sprunggelenk
Welcher Muskel bewegt was? Welche Sehnen sind beteiligt? Dazu kamen in der Praxis das Testen der Gelenke an den Vorder- und Hintergliedmaßen (so ein Hinterbein kann ganz schön schwer werden). Für die Muskulatur wurden neben zahlreichen Muskeldehn- und Massagetechniken auch Faszientechniken gelehrt und diese mit den Gelenktechniken kombiniert.
Donnerstag und Freitag haben wir und ausschließlich mit den Vordergliedmaßen vom Pferd beschäftigt. Am Samstag dann mit den hinteren Gliedmaßen.
Highlight des Lehrgangs
Das Highlight war am Sonntagvormittag!
Wir durften bei einer Behandlung eines Pferdes durch Frau Schulte Wien (der Gründerin und Inhaberin des DIPO) zusehen. Sie hat uns super toll durch die Behandlung geführt. Es war mega spannend mal einen solchen Profi bei der Arbeit zu sehen.
Anschließend hieß es für uns weiter üben, üben, üben. Die gelernten Griffe wiederholen und das Gelernte anwenden.
Exterieurbeurteilung, Ganganalyse, Biomechanik und Krankheitsbilder & Behandlungsmöglichkeiten standen ebenfalls in Theorie und Praxis auf dem Lehrplan und haben die Tage gefüllt. Diese Themen werden meistens ab 15.30 Uhr als Abschluss eingebaut. Dann ist der körperlich anstrengende Teil vorbei, wie Teilnehmer können durchatmen und die Pferde haben Feierabend. Denn Übungspferd zu sein, ist ein richtiger Job. Mal mehr mal weniger entspannend 😉
Fazit
Der Kurs hat mir einen ganz neuen Zugang gegeben. Gefühlt waren die vorherigen Kurse „nur“ zum reinschnuppern. Jetzt geht es richtig los! Wenn ich jetzt an ein Pferd rangehe und es abtaste, kann ich direkt die Gelenke auf ihre Mobilität testen. Daran schließt sich dann die Behandlung mit den entsprechenden Mobilitätstechniken an. Faszinierend was ich bisher alles gelernt habe und am Pferd fühlen kann.
Neben den allgemeinen Dingen habe ich soooo viele konkrete praktische Tipps für die Unterstützung von Danny (meiner 21 jährigen Stute) erhalten. Nun bin ich optimistisch, dass ich das Stütchen nach dem Sehnenschaden wieder richtig fit und mobilisiert bekomme. Ach, die Ausbildung macht einfach Spaß und gibt mir so viel!
Nun heißt es üben, üben, üben, damit die Griffe selbstverständlich und flüssig werden. Aber auch, damit mein Gefühl für die unterschiedlichen Strukturen gefestigt wird.