Pferdephysio Kurs II

Pferdephysiotherapie Kurs Teil II

Auch der Zweite Physiotherapie Kurs für Pferde am DIPO ist zweitägig und am Wochenende. Für mich ist es ideal. Ich kann Beruf und Familie gut vereinbaren und muss mir nicht extra Urlaub nehmen. Die Kurse starten morgens um 9.00 Uhr und gehen am Samstag bis ca. 17.30 Uhr (eher bis 18.00 Uhr) und am Sonntag von 9.00 – 15.30/16.00 Uhr. Bisher haben die Dozenten und Teilnehmer gleichermaßen so viel Spaß und Interesse, dass es immer über die angegebene Zeit hinaus ging.

Die Wirbelsäule des Pferdes

Am ersten Tag dreht sich alles um die Wirbelsäule vom Pferd und um weitere physiotherapeutische Techniken am Pferd. Das Motto des Kurswochenendes lautet: „Alles wird auf meinem Rücken ausgetragen”.

Zunächst wird die Theorie anschaulich an Pferdeskelettteilen erläutert. Anatomie ist die Grundlage für alles! Wenn klar ist welche Knochen, Gelenke und Muskeln/Sehnen an der Bewegung beteiligt sind, wird vieles klarer. Ursache-Folge-Ketten leuchten ein und ich verstehe die Bedeutung des richtigen Trainings nochmal mehr.

An den echten Pferden werden die Techniken praktisch vermittelt.

Ich lerne globale Muskeltechniken und Gelenkmobilisationen. Ziel ist es, dass ich lerne Muskelprobleme von Gelenkblockierungen zu unterscheiden. Wir starten mit dem Testen vom Genick, gehen über die Halswirbelsäule zur Brustwirbelsäule bis hin zur Lendenwirbelsäule.

Zentrale Fragestellungen:

Sind die anatomischen Bewegungen möglich? Kann das Pferd z.B. den Kopf strecken und beugen? Geht die Seitneigung des Halses zu beiden Seiten gleich gut oder gleich schlecht?

Kann das Pferd den Rücken aufwölben? Das ist essentiell, um einen Reiter tragen zu können. Ein Pferd was nicht dazu in der Lage ist, sollte keinen Reiter tragen!

Kann die Lendenwirbelsäule aufgewölbt werden? Ist die Seitneigung der Wirbelsäule möglich?

Um dies beurteilen zu können, muss ich natürlich erstmal in der Theorie verstanden haben, welche Bewegung in welchem Gelenk möglich ist.
Es ist sooo spannend dies alles zu lernen und anzuwenden. Ich freue mich sehr darauf den Pferden zu helfen und Pferd und Reiter glücklich zu machen.

Ein intensiver Tag mit sehr vielem neuen Input war es! Die Dozentin war mega gut. Wir hatten eine lockere Stimmung mit sehr angeregten Diskussionen.

Ein rundum toller Tag!

Der Sattel

Der zweite Tag wird von Pia Ernst einer DIPO-zertifizierten Sattelexpertin gestaltet und widmet sich dem Sattel, seiner Passform sowie seiner Funktion aus physiotherapeutischer Sicht. Das Zusammenwirken von Pferd, Sattel und Reiter wird analysiert und mit verschiedenen Satteltypen demonstriert. Es wird die Bauweise des Sattels erläutert und anhand der Vermessung eines Pferdes auch die praktische Anpassung eines Sattels vorgeführt. Das Abschlussthema dieses Kurses lautet „Der Einfluss der unterschiedlichen Reitweisen auf den Pferderücken”.

Sattel ist mein Herzens-Thema und zugleich auch ein Hass Thema! Ich bin mit Danny (meiner Stute) einen langen Weg gegangen, bis wir einen für uns beide passenden Sattel gefunden haben. Denn der Sattel muss nicht nur perfekt auf den Pferderücken passen, sondern auch der Reiter muss sich im Sattel wohlfühlen! Auch den für mich passenden Sattler/in zu finden, bei dem ich nicht das Gefühl habe, dass nur das Verkaufen eines neuen möglichst teuren Sattels im Vordergrund steht, war schwer.

Daher war ich sehr gespannt auf den Tag.

Pia Ernst hat es klasse und sehr anschaulich gemacht. Ich kann nun die wichtigsten Dinge am Sattel beurteilen, würde aber IMMER auf einen Sattler (Experten) verweisen. ABER ich kann beurteilen, ob die vom Besitzer geschilderten Probleme, auf den Sattel zurück zu führen sind.

Fazit: drei Monate Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin

Nun, nach den ersten beiden Physio Kursen kann ich das Pferd von Genick bis Schweif muskulär abtasten, die Gliedmaßen dehnen und die globale Mobilität der Gelenke in der Wirbelsäule überprüfen.

Es macht irre viel Spaß und ich mache auf jeden Fall weiter!

Die Pferde genießen die Berührungen und sind dankbar für das was ihnen Gutes getan wird. Natürlich zeigen die Pferde auch, wenn etwas nicht ok ist! Daher ist Eigenschutz das A und O. In der Praxis am Pferd trage ich immer Sicherheitsschuhe!

Die kleinen Holzstäbchen sind nun mein ständiger Begleiter im Stall. 

Ich kann es kaum erwarten im September mit Physio III weiterzumachen.

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