Mein zweites Kurswochenende bestand aus zwei Themen. Am Samstag hat die Agrarwissenschaftlerin Anne Stein uns über die Fütterung von Pferden „aufgeklärt“. Am Sonntag stand alles im Zeichen der Ersten Hilfe am Pferd.
Samstag: Pferdefütterung
Berechnung von Futterrationen, Grundbedarfe und die Beurteilung von Futterqualität standen auf dem Lehrplan. Ich dachte, dass ich schon viel über die Fütterung und die Bedarfe wüsste, aber es gab viele Aha Momente.
Was ich immer wieder schade finde ist, dass die Wissenschaft sooo viele Erkenntnisse über die bedarfsgerechte Fütterung hat, aber die wenigsten Besitzer/Betriebe die Grundsätze abdecken. Zum einen meine ich die Grundmenge an Heu (1,5 -2kg/100kg Körpergewicht), zum anderen aber auch die Fresspausen. Es ist immer noch gängige Praxis Pferde nur 2x täglich mit Raufutter zu füttern. Im Sommer, wenn die Pferde ausreichend Gras auf Weiden zur Verfügung haben, mag dies gut funktionieren, aber im Winter ist es für die Gesundheit der Pferde nicht gut. Lange Fresspausen führen zu einer Übersäuerung des Magens. Magengeschwüre entstehen und das Pferd hat Schmerzen. Zum einen durch Stress und zum anderen durch die rein physische Beschaffenheit des Pferdemagens. Die Magensäure wird nicht durch Speichel abgepuffert und die empfindliche Magenschleimhaut wird durch die Magensäure angegriffen und beschädigt. Natürlich ist gutes Raufutter teuer und 3x tägliche Gabe von Raufutter ggf. aufwendig und nicht mit den Abläufen im Stall vereinbar. Hier muss jeder Besitzer und auch Stallbetreiber meiner Meinung nach nach individuellen Lösungen suchen und zum Wohl des Pferdes entscheiden!
Durch die tollen praxisnahen Diskussionen blieb zum Ende vom Samstag keine Zeit über die Haltung von Pferden zu sprechen. Aber das finde ich ganz und gar nicht schlimm . Das lerne ich gerne aus dem Skript. Denn die Ausführungen von Frau Stein waren einfach spitze. Wer eine unabhängige Futterberatung benötigt, findet in ihr eine absolute Expertin.
Besucht gerne mal ihre Internetseite www.pferdefitfuettern.de.
Mit über 30 Teilnehmern empfand ich den Kurs auf den ersten Blick als sehr voll. In der Theorie ist es jedoch egal, mit wie vielen Teilnehmern man zusammensitzt. Schön und abwechslungsreich war die bunte Mischung an Teilnehmern und der rege Austausch. Der Kurs ist Grundlage und prüfungsrelevant für alle Ausbildungen am DIPO. So haben auch viele angehende Pferdeosteopathen teilgenommen, aber auch einfach interessierte Pferdebesitzer ohne konkretes Ausbildungsziel. Der Austausch in den Praxisteilen war super interessant. Wir Teilnehmer kamen mit unterschiedlichen Ausbildungsständen zusammen und konnten uns Tipps für die weiteren Kurse, Literatur etc. geben. Ich liebe diesen Austausch!!
Der sehr volle Kurs, stelle sich in der Praxis als top organisiert heraus. Wie immer bisher am DIPO!